Tag 9

Gestern Abend sind wir in La Fortuna angekommen, einer Region, die von zwei großen Vulkanen geprägt ist. Vor allem der Arenal prägt die Region und dient als Touristenmagnet. Der Arenal ist der aktivste und jüngste Vulkan Costa Ricas mit einer Höhe von etwa 1.670 Metern. Er befindet sich in der Provinz Alajuela, die die dritte Provinz in Costa Rica ist, die wir besuchen. Nahe unserem Übernachtungsort liegt der große künstliche Stausee, der für Wasserkraft und Bewässerung genutzt wird. Aus ihm wird 32 % der Elektrizität gewonnen.

Der Vulkan war über 400 Jahre inaktiv, brach aber am 29. Juli 1968 mit einer gewaltigen Eruption aus, die drei Ortschaften zerstörte und 87 Menschenleben forderte. Seitdem zeigte er regelmäßig Lavaflüsse und Explosionen, bis er 2010 als inaktiv erklärt wurde, obwohl weiterhin kleinere Aktivitäten wie Aschesäulen und unterirdisches Grollen beobachtet werden. Der Vulkan wächst jährlich durch Lavaablagerungen und ist Teil des Arenal-Vulkan-Nationalparks, der 1991 gegründet wurde und 121 km² umfasst. Neben dem Arenal-Vulkan liegt der erloschene Vulkan Cerro Chato mit einer smaragdgrünen Lagune im Krater. Beide Berge darf man jedoch nicht besteigen, weshalb wir zwei Wanderungen unternehmen, um die Natur und den Ausblick auf die Vulkane zu genießen.
Wer in Costa Rica den Nervenkitzel sucht und gleichzeitig die magische Vielfalt des Regenwaldes erleben möchte, sollte den Mistico Arenal Hanging Bridges Park nahe La Fortuna nicht verpassen. Nur 15 Minuten vom quirligen Städtchen entfernt, erwartet uns hier ein einzigartiges Netz aus 6 schwebenden Hängebrücken – die höchste ragt stolze 45 Meter über dem Dschungel! Kein Wunder also, dass auch wir den Park einen Besuch abstatten.


Tierwelt pur: Mit etwas Glück heißt es, kann man Faultiere, Brüllaffen oder den leuchtenden Quetzal-Vogel erspähen. Wir haben zwar alle drei verpasst, dafür aber zwei Nasenbären, zahlreiche Pfeilgiftfrösche in den buntesten Farben und zahlreiche Reptilien, u.a. die gelbe Lanzenotter gesehen. Und endlich konnten wir auch das erste Mal einen Kolibri brauchbar fotografieren! ;)











Panorama-Blicke: Zwischen Baumwipfeln und Vulkanblick (Arenal!) wird jede wackelnde Brücke zum Foto-Hotspot mit direktem Blicken in die Baumkronen. Trotz vieler Besucher auf dem Parkplatz ist der Park nicht überlaufen und das Wetter ist uns auch heute wohlgesonnen. Es fängt erst das Regnen an, als wir am Ende des Ausflugstages in unserer Unterkunft zur Türe hineingehen.

Nach dem Park machen wir noch eine Wanderung am Fuße des Arenal, der uns leider durch seine vielen Wolken keinen Blick auf seinen Kraterrand ermöglicht. Ein typischer Anblick, denn freie Sicht gibt es selten. 





Dafür geht's über Lavagestein vorbei an wilden Orchideen, tiefgrüner Fauna und entlang von regelrechten Blattschneiderameise-Autobahnen, wo man beobachten kann, wie Abertausende der kleinen Insekten ganze Blattarmadas in ihren Bau transportieren, in denen die Blätter zum Pilzanbau genutzt werden, die die Ameisen dann wieder melken und eine Symbiose eingehen. Die Bauten, unterirdisch angelegt, sind gigantisch. Am Nachmittag kommen wir wieder im Hotel an und relaxen ein wenig, schauen uns die geschossenen Bilder an und lesen, bevor es um 18.30 Uhr in einem nahegelegenen Restaurant Pizza, Pasta und Cocktails gibt. 



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