Tag 3


Die zweite Nacht in Costa Rica ist das krasse Gegenteil zur ersten. Absolute Ruhe in einem Tal, umgeben von Nebelwald, einem kleinen Fluss und üppiger Vegetation, die in allen erdenklichen Farben schimmert. Wir sind von den Eindrücken so erschlagen - und vom Jetlag - dass wir vor lauter Müdigkeit auf dem Bett direkt einschlafen und das optionale Abendessen verpassen. Der Stromausfall lässt unsere Augen noch schneller zufallen.



Die Natur um uns ist bereits früh erwacht und gibt neben zirpenden auch allerlei Vogelgeräusche von sich. Kurz nach 5 Uhr stehen wir auf und rüsten uns für einen morgendlichen Spaziergang zu einem nahegelegenen Wasserfall. Allerdings ist dieser nicht das Ziel, sondern der Weg, auf dem wir den in Costa Rica beheimateten, ca. 60 cm großen Quetzal erspähen wollen. Auch wenn dies nicht erfolgreich ist, die Wanderung ist wirklich toll und die Farben verändern sich alle paar Minuten, da die Sonne langsam durch das dichte Blätterwerk dringt. Farne, dicke, mit Moosen bewachsene Baumstämme, Blüten ... Dazu ein typischer Geruch aus Feuchtigkeit und verrotten Blättern. Auf dem Rückweg erblicken wir noch an einem Hang eine 🥑 Avocadoplantage, der ein Teil des Nebenwaldes weichen musste. Die im Anbau wasserintensive Frucht ist für das Grundwasser im Land kein Problem, denn die Niederschläge übertreffen den Verbrauch der Pflanzen. Allerdings ist die Nachfrage aus Europa und den USA so groß, dass die Frucht eben auch in wasserarmen Ländern angebaut wird - mit folgenschweren Ergebnissen. Nach dem Frühstück, bei dem es wieder landestypische Kost gibt, quält sich der Bus die schlecht befestigte Serpentinen hoch auf über 3000 Meter. Oben angekommen auf dem Bergkamm biegen wir rechts auf die Panamericana zurück, wo wir einige Zeit später den höchsten Punkt der gesamten Wegstrecke erreichen.


Das will etwas heißen, denn die Straße führt von Feuerland im Süden Chiles bis nach Kanada und Alaska. Da muss ein kurzer Fotostopp eingelegt werden, und eine Buschtoilettenpause 😊. Der Nebel kommt schlagartig auf der Route, Sekunden später regnet es, dann wieder Sonne. Ein irres Klima, soviel ist sicher. Je weiter wir uns von unserem Standpunkt entfernen, desto weiter geht es bergab Richtung Pazifik.


Erstmals können wir jetzt viele Kilometer ins Tal schauen und erhaschen wenig später unseren ersten Blick auf den Pazifik, an dem wir Mittagspause machen, einen ausgiebigen Strandspaziergang auf dem dunklen Lavasand machen und uns unsere Füße ins Wasser halten. Danach gibt es Früchte satt: saftige Papayas, Passionsfrüchte in dafür und süß, Wasseräpfel, 🍍 Ananas und Mangos, für die man töten könnte. Die Qualität der erntereifen Früchte ist einfach gigantisch. Am frühen Nachmittag setzen wir zu unserer letzten Etappe des Tages an mir dem Ziel: Tented Camp, mitten im Dschungel. Als wir ankommen sind wir total happy: ein mega Zelt auf Stelzen, dass 360 Grad offen ist- mit großer Veranda, offenem Bad und Klo. Doch so schön es auch ist, es liegt mitten in der Natur und überall schwirrt es. Die kleinen Stechbiester haben Timo bereits kurz nach der Ankunft zweimal ihre Aufwartung gemacht. Daher sind wir doch froh, dass Lena ein Moskitonetz im Gepäck hat, welches wir über unser Bett aufbauen können. Wir sind umgeben von saftigen grün und tausenden Geräuschen. Wie das wohl die Nacht über wird? Wir müssen sofort an unser Zeltabenteuer in Botswana denken. Gegen halb sechs ist es schon deutlich dunkler geworden. Zeit die Stirnlampen herausholen und auch fürs Abendessen fertig zu machen. Achja: auch wenn es ganz viele Kolibris gibt. Die sind schlichtweg zu schnell für uns, aber wunderschön. Und wir geben die Hoffnung nicht auf, dass wir im Laufe des Urlaubs noch ein brauchbares Foto des flinken Vogels schießen können.






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