Tag 14

Heute Morgen werden wir von wahnsinnig lautem Gebrüll der Affen geweckt. Toll, wenn die Tiere direkt neben der Hütte wüten. 
Frühstück gibt es gegen halb 8 und eine Stunde später brechen wir mit dem Bus auf zum wenige Minuten entfernten Gandoca-Manzanillo Mixed Wildlife Refuge. 

Dort machen wir einen kurzen Spaziergang und Alvaro erklärt uns vieles auf dem Weg. 

Wir sehen zunächst drei Faultiere in diesem Nationalpark und wie bisher immer weit oben in den Bäumen und nur mit starkem Zoom und mit in Kauf nehmen von Genickstarre zu sehen. In Costa Rica gibt zwei-Fingerfaultiere (bis 75 cm groß) und drei-Fingerfaultiere (bis 50 cm groß). Sie sind nachtaktiv und kommen nur 1-2 mal pro Woche um Kot abzusetzen auf den Boden herunter. Wir hatten uns schon gewundert, dass das Fell des Faultiers teilweise so grün aussieht. Das liegt daran, dass das Faultierfell ein reines Biotop darstellt. Es beherbergt bis 100 verschiedene Mottenarten und es wächst auch Moos auf dem Pelz. 

Faultiere werden bis zu 35 Jahre alt und sind reine Pflanzenfresser. Der Ruf/das Pfeifen des Faultiers (in nicht hörbarer Frequenz für Menschen) ist 2 km hörbar und die Paarung erfolgt mit "dem Nächstbesten". Faultier. Sie bewegen sich mit nur 0,01 km/h fort. Das Baby bleibt 18 Monate bei der Mutter.

Als wir schon den Rückweg zum Bus angetreten haben, erleben wir ein absolutes Highlight unserer Rundreise. Ein Faultier sitzt in perfekter Höhe und nach wenigen Minuten der Stille kratzt und gähnt es zunächst und setzt sich dann in Bewegung. Gebannt beobachten wir jede Bewegung und sind so fasziniert, dass wir die Zeit vergessen und eigentlich das Gefühl haben, es Stundenlang beobachten zu können. Jackpot!










Außerdem sehen wir zahlreiche Straßen von Blattschneideameisen. Die Ameisen haben unterschiedliche Aufgaben. Manche kontrollieren streng, ob die Blätter, die zum Bau transportiert werden, einen Pilz oder Bakterien haben und sortieren aus. Manche tragen die Blätter, manche markieren den Weg durch ihre Pippi mit Pheromonen. Die Königin legt 5000 Eier pro Tag. Sie kann auch festlegen, welche Rollen die Neugeborenen haben, die sie legt. Jede Ameise lebt 28 Tage, die Königin lebt 17 Jahre. So lange gibt es auch das Nest. Es besteht aus Millionen von Ameisen. Beim Hausbau muss man aufpassen, dass man nicht über einem Ameisennest baut. Bevor die Königin stirbt, legt sie besondere Eier, eine neue Königin und einen König.


Wir sehen das Nest von Elefantenwespen, die sehr aggressiv sind und den Trogon, der sein Nest in Termitenbauten errichtet. Das schützt auch die Termiten vor Fressfeinden wie Nasenbären. 



Im Anschluss an diese Tour bummeln wir durch die kleine und etwas schmucklose Stadt Puerto Viejo. Wir trinken einen leckeren Schokomilchshake und einen Smoothie mit Passionsfrucht und geben unser letztes Kleingeld für ein Souvenir aus. 


Zurück in der Unterkunft unterhält sich Lena auf dem Weg zum Supermarkt kurz mit Otto vor dessen Häuschen und entdeckt hierbei eine Schlange. Eine für den Menschen nicht giftige Erzspitznatter. Trotzdem beeindruckend das Tier. Nachdem Alvaro hinzukommt, ärgert er sie sogar noch etwas durch Berührung, sodass sie uns ihren blau gefärbten Rachen zeigt.




Und schon ist es gekommen, das Ende unserer Costa Rica Reise. Beim letzten Abendessen verabschieden wir uns von Alvaro, der morgen nicht mit uns zum Flughafen fahren wird. 
Wie immer ist die Zeit zu schnell vergangen und der Alltag steht schon wieder vor der Türe. 


Kommentare

Beliebte Posts